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Die Gang sind wir. Alle Mädchen und Jungen, die wir mögen. Die das mögen, was wir mögen. Ein Mensch sein und ein gutes Leben haben.

Wir lachen, bis wir weinen. Wenn wir traurig sind, fließt die Trauer mit unseren Tränen weg. Wir schreien, wenn wir wütend sind.

Wir kämpfen für uns.

Wir sitzen gleich unter dem Himmel im Kreis. Die Fenster gehen bis zum Boden. Es gibt Gin Tonic aus Keramik und Gimlets aus Champagnerschalen.

Das Licht kommt aus der grünen Flasche.

Wir reden über das gute Leben, über die Melodien und das, was war und das, was kommt.

Die Töne fallen weich auf Mädchenkleider und Wintermäntel. Wir haben Cocktailschirmchen im Haar und Glitzerstaub auf den Wangen.

Bei „Eigentlich wollte er kein Liebeslied schreiben“ singen wir laut mit. Noch mal und dann nie wieder und noch mal natürlich.

Vor dem Losgehen kribbelt es. Wir haben Respekt vor großen Schlangen und wünschen uns um Vier dreimal Sansibar.

Wir tragen die Provinz im Herzen, weil es gut ist, ein Zuhause zu haben.

Dann stehen wir auf, weil wir wissen, dass es noch besser ist, wenn man zwei Zuhause hat. Unser zweites ist Berlin.

© Anna Fastabend, 2013